Jüdische Arbeitnehmerinnen und jüdische Studenten kämpfen im Alltag um den Respekt für ihre Religionspraxis am Schabbat und an anderen hohen jüdischen Feiertagen, weil in den gesetzlichen Grundlagen nicht steht, was der Jüdinnen und Juden gutes verfassungsrechtlich garantiertes Recht ist. Das macht Jüdinnen und Juden im Alltag zu Bittstellerinnen, obwohl sie doch eigentlich grundrechtlich Berechtigte sind.
Sowohl die Gesetzgebung der Länder als auch die Rechtspraxis gewähren im Alltag nicht, was Verfassung und Rechtsprechung im Grundsatz längst geklärt haben: Das „Recht des Einzelnen, sein gesamtes Verhalten an den Lehren seines Glaubens auszurichten und seiner inneren Glaubensüberzeugung gemäß zu handeln. Dies betrifft nicht nur imperative Glaubenssätze, sondern auch solche religiösen Überzeugungen, die ein Verhalten als das zur Bewältigung einer Lebenslage richtige bestimmen.“
Wir meinen: Das darf nicht so bleiben! Es muss die Freiheit der Jüdinnen und Juden sein, wie weit sie den überlieferten Glaubensvorstellungen ihrer Religion folgen wollen.
Wie können Gesetze in Nordrhein-Westfalen der jüdischen Feiertagsruhe besser Rechnung tragen? Was gilt es für Gesetzgeber bei der Respektierung der Religionsfreiheit für die Arbeitsruhegebote an Schabbat und anderen jüdische Feiertagen zu beachten? Welche Spielräume haben hierbei öffentliche Institutionen wie Hochschulen?
Diese und weitere Fragen werden auf dieser öffentlichen Abendveranstaltung mit Gästen aus den jüdischen Gemeinden und der Landespolitik kontrovers diskutiert.
Eine Veranstaltung des Tikvah Instituts in Kooperation mit der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf, SABRA, der Jüdischen Studierendenunion (JSUD), dem Jüdischen Studierendenverband Nordrhein-Westfalen (JSV NRW) und der Experteninitiative Religionspolitik.
PROGRAMM
18:30 – 18:40
Grußworte
Julia Blüm (Vorstand der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf)
Berivan Aymaz (Vizepräsidentin des Landtags, Vorsitzende der Parlamentariergruppe NRW-Israel)
Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (Antisemitismusbeauftragte des Landes NRW)
18:40 – 18:50
Einführung ins Thema
Volker Beck (Geschäftsführer Tikvah Institut)
18:50 – 19.20
Inputvortrag zu jüdischen Feiertagen
Rabbiner Benzion Dov Kaplan (Rabbiner der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf)
19:20 – 19:30
Studentische Perspektiven und Erfahrungen in Bezug auf die Arbeitsruhe an Schabbat und Feiertagen
Lisa Michajlova (Vorstand Jüdische Studierendenunion)
19:30 – 20:30
Podium: Politische Perspektiven und Handlungsspielräume in Bezug auf die Feiertagsgesetzgebung in Nordrhein-Westfalen
moderiert von Sophie Brüss (Fachliche Leiterin, SABRA)
Matthias Eggers (CDU, MdL Nordrhein-Westfalen, Beauftragter der CDU-Landtagsfraktion für die evangelische Kirche)
Verena Schäffer (Bündnis ’90/Grüne, MdL Nordrhein-Westfalen, Fraktionsvorsitzende)
Dirk Wedel (FDP, MdL Nordrhein-Westfalen, Sprecher des Hauptausschuss)
Sven Wolf (SPD, MdL Nordrhein-Westfalen, Beauftragter für Kirchen und Religionsgemeinschaften)
mit einem Response von Nicole Pastuhoff (Vorstand des JSV NRW)
ab 20:30
Abendimbiss