Religionsfreiheit für jüdische Feiertagspraxis in Hamburg

Datum: 20. November 2023
Zeit: 18:30-20:30 Uhr
Ort: BV Saal, Bezirksamt Hamburg Mitte, Caffamacherreihe 1-3, Hamburg

Veranstaltung unter der Schirmherrschaft von Carola Veit, Präsidentin der Hamburgischen Bürgerschaft

Jüdische Arbeitnehmerinnen und jüdische Studenten kämpfen im Alltag um den Respekt für ihre Religionspraxis am Schabbat und an anderen hohen jüdischen Feiertagen, weil in den einschlägigen Gesetzen nicht steht, was der Jüdinnen und Juden gutes verfassungsrechtlich garantiertes Recht ist. Das macht Jüdinnen und Juden im Alltag zu Bittstellerinnen, obwohl sie doch eigentlich grundrechtlich Berechtigte sind.

Sowohl die Gesetzgebung der Länder als auch die Rechtspraxis gewähren im Alltag nicht, was Verfassung und Rechtsprechung im Grundsatz längst geklärt haben: Das „Recht des Einzelnen, sein gesamtes Verhalten an den Lehren seines Glaubens auszurichten und seiner inneren Glaubensüberzeugung gemäß zu handeln. Dies betrifft nicht nur imperative Glaubenssätze, sondern auch solche religiösen Überzeugungen, die ein Verhalten als das zur Bewältigung einer Lebenslage richtige bestimmen.“

Wir meinen: Das darf nicht so bleiben! Es muss die Freiheit der Jüdinnen und Juden sein, wie weit sie den überlieferten Glaubensvorstellungen ihrer Religion folgen wollen.

Wie können die Gesetze der Freien und Hansestadt Hamburg der jüdischen Feiertagsruhe besser Rechnung tragen? Was gilt es für Gesetzgeber bei der Respektierung der Religionsfreiheit für die Arbeitsruhegebote an Schabbat und anderen jüdische Feiertagen zu beachten? Welche Spielräume haben hierbei öffentliche Institutionen wie Hochschulen?

Diese und weitere Fragen werden auf dieser öffentlichen Abendveranstaltung mit Gästen aus den jüdischen Gemeinden und der Stadtpolitik diskutiert.

Eine Veranstaltung des Tikvah Instituts in Kooperation mit dem Beauftragten für jüdisches Leben und die Bekämpfung und Prävention von Antisemitismus in Hamburg, der Jüdischen Gemeinde in Hamburg, dem Israelitischen Tempelverband Hamburg, dem Verband Jüdischer Studierender Nord, der Jüdischen Studierendenunion (JSUD) und der Experteninitiative Religionspolitik.

PROGRAMM

18:30 – 18:45

Grußworte

Carola Veit (Präsidentin der Hamburgischen Bürgerschaft)
Stanislav Bunimov (Beiratsvorsitzender, Jüdische Gemeinde in Hamburg)
Stefan Hensel (Beauftragter für jüdisches Leben und die Bekämpfung und Prävention von Antisemitismus in Hamburg)

18:45 – 19:00

Einführung ins Thema

Volker Beck (Geschäftsführer Tikvah Institut)

19:00 – 19.15

Inputvortrag zu jüdischen Feiertagen

Landesrabbiner Shlomo Bistritzky (Jüdische Gemeinde in Hamburg)

19:15 – 19:25

Studentische Perspektiven und Erfahrungen in Bezug auf die Arbeitsruhe an Schabbat und Feiertagen

Rebecca Vaneeva (Verband jüdischer Studierender Nord)

19:25 – 20:30

Podium: Politische Perspektiven und Handlungsspielräume in Bezug auf die Feiertagsgesetzgebung in Hamburg

moderiert von Almut Engelien (freie Journalistin)

Eckard H. Graage (CDU, MdHB, Fachsprecher für Kirchen und Kultur)
Ekkehard Wysocki (SPD, MdHB, Vorsitzender Innenausschuss, Fachsprecher für Kirchen und Religionsgemeinschaften)
Peter M. Zamory (Grüne, MdHB, Sprecher für Erinnerungskultur)

20:30 – 21:00

Abendimbiss

Diese Veranstaltung ist Teil des Projekts „Reli-frei NRW, HH, BW“.

Stand des Programmes: 16. November 2023