Religionsfreiheit für jüdische Feiertagspraxis in Baden-Württemberg

Datum: 4. Dezember 2023
Zeit: 18:30-20:30 Uhr
Ort: Jüdische Gemeinde Pforzheim, Emilienstraße 20-22, Pforzheim

Veranstaltung unter der Schirmherrschaft von Muhterem Aras MdL, Präsidentin des Landtages Baden-Württemberg

Jüdische Arbeitnehmerinnen und jüdische Studenten kämpfen im Alltag um den Respekt für ihre Religionspraxis am Schabbat und an anderen hohen jüdischen Feiertagen, weil in den einschlägigen Gesetzen nicht steht, was der Jüdinnen und Juden gutes verfassungsrechtlich garantiertes Recht ist. Das macht Jüdinnen und Juden im Alltag zu Bittstellerinnen, obwohl sie doch eigentlich grundrechtlich Berechtigte sind.

Sowohl die Gesetzgebung der Länder als auch die Rechtspraxis gewähren im Alltag nicht, was Verfassung und Rechtsprechung im Grundsatz längst geklärt haben: Das „Recht des Einzelnen, sein gesamtes Verhalten an den Lehren seines Glaubens auszurichten und seiner inneren Glaubensüberzeugung gemäß zu handeln. Dies betrifft nicht nur imperative Glaubenssätze, sondern auch solche religiösen Überzeugungen, die ein Verhalten als das zur Bewältigung einer Lebenslage richtige bestimmen.“

Wir meinen: Das darf nicht so bleiben! Es muss die Freiheit der Jüdinnen und Juden sein, wie weit sie den überlieferten Glaubensvorstellungen ihrer Religion folgen wollen.

Wie können baden-württembergische Landesgesetze der jüdischen Feiertagsruhe besser Rechnung tragen? Was gilt es für Gesetzgeber bei der Respektierung der Religionsfreiheit für die Arbeitsruhegebote an Schabbat und anderen jüdische Feiertagen zu beachten? Welche Spielräume haben hierbei öffentliche Institutionen wie Hochschulen?

Diese und weitere Fragen werden auf dieser öffentlichen Abendveranstaltung mit Gästen aus den jüdischen Gemeinden und der Landespolitik diskutiert.

Eine Veranstaltung des Tikvah Instituts in Kooperation mit der Israelitischen Religionsgemeinschaft Baden, der Israelitischen Religionsgemeinschaft Württembergs, der Jüdischen Gemeinde Pforzheim, der Jüdischen Studierendenunion (JSUD), dem Bund Jüdischer Studierender Baden, der Experteninitiative Religionspolitik und dem kürzlich gegründeten Jüdischen Bildungszentrum Baden-Württemberg.

PROGRAMM

18:30 – 18:45

Grußworte

Michael Blume (Beauftragter des Landes Baden-Württemberg gegen Antisemitismus)
Rami Suliman (Jüdische Gemeinde Pforzheim)
Michael Rubinstein (Israelitische Religionsgemeinschaft Württembergs)

18:45 – 19:00

Einführung ins Thema

Volker Beck (Geschäftsführer Tikvah Institut)

19:00 – 19:15

Inputvortrag zu jüdischen Feiertagen

Rabbiner Moshe Flomenmann (Landesrabbiner Baden)

19:15 – 19:25

Studentische Perspektiven und Erfahrungen in Bezug auf die Arbeitsruhe an Schabbat und Feiertagen

Jana Kelerman (Vizepräsidentin Bund Jüdischer Studierenden Baden e. V.)

19:25 – 20:30

Podium: Politische Perspektiven und Handlungsspielräume in Bezug auf die Feiertagsgesetzgebung in Baden-Württemberg

moderiert von Patricia Ehret (Experteninitiative Religionspolitik / Konrad-Adenauer-Stiftung Berlin)

Christian Gehring (CDU, MdL, Sprecher für Polizei, Religion und Kirchen)
N. N. (Grüne, Stuttgarter Landtag)
Andreas Kenner (SPD, MdL, Sprecher für Jugend und Seniorenpolitik und Sprecher fürs Ehrenamt)
Dr. Timm Kern (FDP, MdL, Sprecher für Bildung, Hochschulen, Kirchen und Religionsgemeinschaften)

ab 20:30

Abendimbiss

Diese Veranstaltung ist Teil des Projekts „Reli-frei NRW, HH, BW“.

Stand des Programmes: 4. Dezember 2023