Tikvah Institut kritisiert Umgang des ZDF mit Prechts antijüdischen Äußerungen: Programmbeschwerde eingelegt

Das ZDF hat den Podcast „Lanz&Precht“ beschnitten und hierzu erläutert: „An einer Stelle wurden komplexe Zusammenhänge verkürzt dargestellt, was missverständlich interpretiert werden konnte. Deshalb haben wir diesen Satz entfernt.“

Volker Beck, Geschäftsführer des Tikvah Instituts, erklärt:

Der ZDF-Podcast „Lanz&Precht“ war ein einziges Klischee-Potpourri. Das Tikvah Institut hat Programmbeschwerde eingelegt.

Das ZDF ist aufgefordert sich für eine grundsätzliche Aufarbeitung des Vorgangs zur Verfügung zu stellen.

Die Anmerkung der Redaktion stellt keine Abhilfe dar. Sie ist eine Verdrehung des Sachverhaltes. Es wurden nicht „komplexe Zusammenhänge verkürzt dargestellt“. Es wurden antisemitische Gerüchte und Fehlinformationen weitererzählt.

Der Podcast enthält neben der inkriminierten antijudaistischen Legendenbildung zahlreiche weitere, klischeehafte Aussagen und Fehlinformationen.

Prechts Äußerung ist nicht missverständlich – sie ist schlicht falsch. Prechts Aussage in dem Podcast, orthodoxen Juden sei es von der Religion her untersagt zu arbeiten, „außer ein paar Dingen wie Diamanthandel und Finanzge-schäfte“, bedient das antisemitische Klischee vom Schacherjuden und ist historisch unrichtig.

Tatsächlich hat die christliche Mehrheitsgesellschaft in den europäischen Ländern Jüdinnen und Juden viele berufliche Tätigkeiten untersagt. Es war nicht die jüdische Religion. Das durchaus zunächst noch breit gefächerte Erwerbsleben von Juden im Mittelalter wurde durch das Aufkommen christlicher Kaufmannsgilden und Zünfte im Spätmittelalter drastisch geschmälert.